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«Wir können es uns aufgrund des Fachkräftemangels gar nicht mehr erlauben, dass nur ein Elternteil arbeitet. Wir brauchen unbedingt mehr Frauen in der Erwerbstätigkeit.»

Jos Dijsselhof, CEO SIX

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Interview mit Jos Dijsselhof

«Stronger when equal» besagt sinngemäss: Gleichstellung macht uns alle stärker. Was bedeutet das für Sie persönlich?

Es ist wichtig, dass wir uns immer wieder gewahr werden, was uns als Gesellschaft stark macht. Jede Generation hat ihre Herausforderungen und rückblickend zeigt sich, dass der Wandel oder die Veränderung nur gemeinsam stattfinden kann. Die Einheit macht uns stark und nicht die Trennung. Das bedingt im selben Atemzug aber auch, dass jede Stimme gleich viel zählt und gehört wird.

Welchen Rat für das Schaffen eines integrativen und vielfältigen Arbeitsumfelds hätten Sie als junge Führungskraft gut gebrauchen können?

Bevor ich CEO wurde, hatte ich bereits das Privileg, in verschiedenen Ländern zu arbeiten. Das hat mir früh bewusst gemacht, dass wir unterschiedliche kulturelle Hintergründe haben. Ich habe immer gut zugehört und unterschiedliche Sichtweisen einfliessen lassen.

Ein zusätzlicher guter Rat wäre in jungen Jahren vielleicht gewesen, nicht nur zuzuhören, sondern auch nachzufragen. In meinen Augen sind wir als Team immer nur so gut, wie wir ein Problem im Kern verstanden und verschiedene Lösungsansätze gemeinsam diskutiert haben. Führungspersonen müssen diesen Austausch ermöglichen können, so dass alle gefragt und damit auch alle gehört werden.

«Ich muss gestehen, dass ich im Haushalt nicht so viel unterstütze, dass man von Gleichstellung sprechen könnte. Aber wissen Sie, es ist wie beim Sport. Man kann sich jeden Tag wieder neu dafür entscheiden, mehr zu machen.»

Was geben Sie jungen Leuten mit auf den Weg, wenn sie sich beruflich verwirklichen und gleichzeitig auch eine Familie haben wollen?

Die Generation, die heute vor dieser Fragestellung steht, geht viel selbstbewusster und offener mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie um und formuliert die Ansprüche auch. Daher braucht es meinen Ratschlag nicht. Für mich ist es wichtig, dass wir zuhören, und den Fokus dorthin legen, wo es hakt. Nur so können wir als Gesellschaft und als Unternehmen die Weichen anders stellen.

10 Jahre Advance, unterwegs mit der Mission «Geschlechtergleichstellung und Diversität in den Kadern der Schweizer Wirtschaft»: Wie lautet Ihr Wunsch für Fortschritt in Sachen Geschlechter-Balance für die nächsten zehn Jahre? Und wie sehen Sie die Rolle von Führungspersonen auf dieser Reise?

Der Zeitpunkt ist ideal. Wir können es uns aufgrund des Fachkräftemangels gar nicht mehr erlauben, dass nur ein Elternteil arbeitet. Wir brauchen unbedingt mehr Frauen in der Erwerbstätigkeit. Ich beobachte, dass in der Schweiz über neue Wege diskutiert wird – zum Beispiel die Individualbesteuerung – die noch vor ein paar Jahren eine Sackgasse waren.

Persönlich finde ich, dass wir uns als Unternehmen auch ehrgeizigere Ziele setzen müssen. Vieles, was wir bisher gemacht haben, hat die Situation zwar verbessert, aber für einen erfolgreichen Wandel braucht es mehr Mut. Da sehe ich zum Beispiel auch unser Leadership-Team noch stärker in der Verantwortung, die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit über alle Stufen zu ermöglichen.

Wie viel Ihrer Zeit investieren Sie im Haushalt? Wenn Sie eine Familie haben oder in Partnerschaft leben, ist diese Arbeit gleichermassen aufgeteilt? Was ist Ihre Lieblings-Haushaltsarbeit?

Vielen Dank für diese Frage. Sie hat mir direkt wieder vor Augen geführt, dass wir den grössten Hebel in unserem persönlichen Umfeld haben. Jeder und jede muss zunächst bei sich selbst anfangen. Ich muss gestehen, dass ich im Haushalt nicht so viel unterstütze, dass man von Gleichstellung sprechen könnte. Aber wissen Sie, es ist wie beim Sport. Man kann sich jeden Tag wieder neu dafür entscheiden, mehr zu machen.

SIX HAT SICH FÜR DIE «ADVANCINE» «La dea bendata» VON patricia jacomella bonola ENTSCHIEDEN

Partnerfirmen der Ausstellung konnten im Rahmen ihres Sponsorings auch eine «Advancine» wählen, die nach der Ausstellung am Firmensitz Mitarbeiter=innen, Führungspersonen und Kund=innen weiterhin inspiriert.

Entdecke das Werk «La Dea Bendata» von Patricia Jacomella Bonola!

Kunstwerk «La Dea Bendata»

im Gespräch mit six

Wie hängen Geschlechtergleichstellung und Chancengleichheit mit dem Erfolg Ihrer Firma zusammen?

Vielfalt und Inklusion sind wichtige Innovations- und damit Wachstumsfaktoren für SIX. Diversität bei unseren Mitarbeitenden ermöglicht es uns, unterschiedliche Perspektiven einzunehmen – zum Beispiel beim Thema Kund=innenfokus. Als globales Unternehmen trifft SIX auf Kund=innen mit verschiedenen Hintergründen, Kulturen und Marktanforderungen. Diversität hilft uns, auf diese Bedürfnisse einzugehen und innovative, marktfähige Lösungen zu entwickeln. Das verschafft uns Wettbewerbsvorteile, unterstützt das Risikomanagement und erhöht die Produktivität und unser Wachstum.

Was sind Ihre Erfolgreichsten Massnahmen, um die Geschlechterverteilung im Kader auszugleichen?

Rekrutierung, Beförderungen und Talent-Management im Fokus
SIX hat sich zum Ziel gesetzt, den Frauenanteil im Kader bis 2023 auf mindestens 25% und bis 2027 auf mindestens 30% zu erhöhen. Bis Ende 2022 haben wir einen Frauenanteil von 23,8% im Kader erreicht (2021: 22,2 %). Die bisherigen Massnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils im Management umfassen die Bereiche Rekrutierung, interne Beförderungspraxis, Personalentwicklung sowie Aus- und Weiterbildung. Beim Einstellungsprozess achten unsere Personalverantwortlichen auf Diversität und wurden auch dementsprechend geschult.

DE&I Dashboard
Gemeinsam mit dem Competence Center for Diversity and Inclusion (CCDI) der Universität St. Gallen (HSG) arbeiten wir an der Weiterentwicklung eines DE&I Dashboards. Diese Zusammenarbeit wird auch die Entwicklung weiterer Massnahmen unterstützen, wo dies notwendig ist.

Weshalb sich six für die «ADVANCINE» «la dea bendata» entschieden? Welche Botschaft wollen Sie damit gegenüber Mitarbeitenden, Führungspersonen wie auch Kund=innen vermitteln?

Die Advancine «La Dea Bendata» weist auf unsere tief verwurzelten menschlichen Stereotypen hin, die auf den sozialen Kategorien wie Alter, Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit beruhen. Als internationales Unternehmen muss sich SIX mit der Herausforderung von Stereotypen aktiv auseinandersetzen.

In unserem Unternehmen arbeiten Mitarbeitende mit 78 Nationalitäten in 31 Ländern. Wir müssen daher Stereotypen immer wieder hinterfragen und uns bewusst werden, welchen Einfluss sie haben. Daher spricht uns unsere Advancine aus dem Herzen. Denn wenn wir Stereotype überwinden, lernen wir offener miteinander umzugehen und Chancengleichheit zu leben.

Entdecke spannende Ressourcen von six

www.six-group.com/de/blog/2022/women-in-IT-at-SIX.html
www.six-group.com/de/blog/2021/diversity-company-growth.html
www.six-group.com/de/blog/2020/talent-acquisition-women.html
www.six-group.com/de/blog/2020/womens-day-diversity.html
www.six-group.com/de/blog/2020/girls-it-day.html
www.six-group.com/de/blog/2019/bell-ringing-2019.html

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