Marco Michel - Der neue Schwur der drei Eidgenossinnen - We advance

«der neue schwur der drei eidgenoss*innen»

Eine erfundene Geschichte kann identitätsstiftend und visionsfördernd sein, das wissen alle, die Wilhelm Tell und den Rütlischwur der drei Eidgenossen kennen. Insofern soll meine Installation dazu anregen, sich selber eine neue, passendere, vielversprechendere Geschichte zu erfinden und sich nicht nur von Idealen leiten, sondern auch von der Fantasie tragen zu lassen.

Gleichzeitig soll dieser Aufbruch mit den «Wurzeln» der Schweiz verbunden werden – u. a. auch, um aufzuzeigen, dass niemand unsere Werte und Traditionen für sich gepachtet hat.

alte Bilder so verändern, dass sie uns wieder dienen

Für eine gerechtere Welt braucht es meiner Ansicht nach nicht nur neue Visionen, sondern auch neue Geschichten. Wir sind frei, für uns selber neue Geschichten zu erfinden und somit neue Traditionen zu begründen.

Dafür müssen wir nicht alles Alte über Bord werfen oder unsere eigene Herkunft abstreifen – sondern die alten Bilder so verändern, dass sie uns wieder dienen und für unsere Visionen förderlich sind. Schliesslich sollten wir uns nicht nach den Erzählungen von anderen richten, sondern nach unseren ganz eigenen.

Neue Interpretation der Sätze Schillers

In diesem Sinne schlage ich einen neuen Schwur vor – als Zeichen des Aufbruchs in eine neue Zeit, in der tatsächlich alle gleichwertig und gleichwürdig sein können.

Meine Installation besteht aus drei «Advancines», die wie die drei Eidgenossen zusammenstehen und ihre ausgestreckten Hände zusammenhalten, um sich gegenseitige Unterstützung zu schwören. Doch anders als bei Schiller und dem legendären Rütlischwur geht es bei den drei «Advancines» nicht um einen militärischen Unterstützungsbund, sondern um die Unterstützung beim Erreichen neuer Ideale und bei der Loslösung von alten Rollenbildern. Und so habe ich die berühmten Sätze Schillers:

«Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern,
in keiner Not uns trennen und Gefahr.
Wir wollen frei sein, wie die Väter waren,
eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.
Wir wollen trauen auf den höchsten Gott
und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.»


umgeschrieben zu:

Wir wollen sein ein pluralistisches Volk von Geschwistern,
in jeder Not uns helfen und Gefahr.
Wir wollen freier sein als unsere Eltern,
eher rollenlos, als in der Knechtschaft einer Rolle leben.
Wir wollen trauen auf die höchsten Ideale
und uns nicht fürchten vor der Ignoranz der Menschen.



Marco Michel

marco michel – biographie

Marco Michel

Freischaffender Künstler

read more

Marco Michel

Freischaffender Künstler

Marco Michel (geb. 1984) ist freischaffender Künstler. Aufgewachsen in Ittigen bei Bern, unternahm er nach der Matura ausgedehnte Reisen und zog nach drei „Wanderjahren“ nach Deutschland, um schliesslich an der Hochschule für Musik und Theater in München Schauspiel zu studieren. Seit seinem Diplom 2014 ist er als freischaffender Schauspieler für Film, Fernsehen und Theater tätig. Durch die Proben am Solostück „EIN KUSS – ANTONIO LIGABUE“, das darstellende und bildende Kunst verbindet, kam Marco Michel mit der Malerei in Kontakt: Für die Rolle des Malers Antonio Ligabue lernte er zeichnen, um auf der Bühne live grossformatige Kohleportraits anfertigen zu können. Seit ein paar Jahren beschäftigt er sich neben der Schauspielerei auch mit anderen Kunstformen, ist damit bisher aber noch nicht gross öffentlich in Erscheinung getreten.

Nach vierzehn Jahren in Deutschland, die letzten sechs davon in Berlin, ist Marco Michel im Herbst 2022 ins Graubünden gezogen. Dort arbeitet er u. a. am neuen Solostück „CHLÖISU – Die Wirklichkeit ist nicht alles“, das die Geschichte des Berner Musikers Chlöisu Friedli erzählt und Schauspiel mit Musik verbindet.

Marco Michel wohnt in Poschiavo und Zürich.

www.marcomichel.com

WAS BEDEUTET «STRONGER WHEN EQUAL» FÜR SIE, herr beer?

Wir haben Führungspersönlichkeiten unserer Ausstellungspartner zum Thema interviewt. Die «Advancine» «Der neue Schwur der drei Eidgenoss*innen» wird nach der Ausstellung bei Zurich ihr neues Zuhause finden.

Hier geht’s zum Interview mit Juan Beer, CEO Zurich Schweiz. Darin verrät er uns unter anderem, wie sich Zurich konkret für Geschlechtergleichstellung und Inklusion einsetzt.

Interview mit Juan Beer

IMPRESSIONEN AUS DEM «MAKING-OF»

Hier findest Du alle Kunstwerke

Lass dich von weiteren «Advancines» inspirieren!

Welches ist dein Lieblingswerk?

Übersicht Kunstwerke

Zurück zur Startseite