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«Vorbilder, gerade auch männliche, sind enorm wichtig und ich wünschte, ich hätte solche gerade in meinen ersten Karrierejahren häufiger gesehen.»

Guido Müller, CEO Swisscard AECS GmbH

Interview mit GUIDO MÜLLER

«Stronger when equal» besagt sinngemäss: Gleichstellung macht uns alle stärker. Was bedeutet das für Sie persönlich?

Gleichstellung braucht Verschiedenartigkeit, beide ergänzen sich für mich perfekt. Divers zusammengesetzte Teams profitieren von unterschiedlichen Perspektiven. Ihr Potenzial entfalten sie aber erst, wenn wir ihnen auch gleiche Chancen geben.

Als CEO eines KMU versuche ich zusammen mit meinem Führungsteam daher Rahmenbedingungen zu schaffen, welche eine Vereinbarkeit von Familie bzw. Privatleben und Beruf für Frauen und gerade auch Männer zulassen. Nur so kommen wir der Gleichstellung näher. Swisscard bietet darum für alle Mitarbeitenden flexible Arbeitsmodelle mit Teilzeit- und Homeoffice-Möglichkeiten sowie Gleitzeit an. Heute arbeiten über 30% unserer männlichen und weiblichen Führungskräfte beispielsweise in Teilzeit.

Als Partner und Vater dreier Kinder bin ich mir aber auch bewusst, dass der Weg zu einer noch konsequenteren Gleichstellung noch lange ist – und mein Weg ist dabei keine Ausnahme – bis wir überall, und eben auch daheim, viel «stronger when equal» sind.

Welchen Ratschlag zur Schaffung eines vielfältigen und integrativen Arbeitsplatzes hätten Sie sich als junge Führungskraft gewünscht?

In einer früheren Position als Country Manager habe auch ich in einem – minimal – reduzierten Pensum gearbeitet. Dies war wichtig für mich, für unsere Familie und Partnerschaft, aber auch als Statement für unsere Organisation. Vorbilder, gerade auch männliche, sind enorm wichtig und ich wünschte, ich hätte solche gerade in meinen ersten Karrierejahren häufiger gesehen. Mutige Originale und Vorbilder motivieren uns, ambitionierte Ziele zu setzen und so Veränderung schneller zu bewirken.

«Ich hoffe, dass für meine Tochter und meine beiden Söhne in 10 Jahren echte Gleichstellung in ihrem Arbeits- und Privatleben selbstverständlich sein wird.»

Was geben Sie jungen Leuten mit auf den Weg, wenn sie sich beruflich verwirklichen und gleichzeitig auch eine Familie haben wollen? Wie sollten wir Kinder heute für eine gleichgestellte Zukunft erziehen?

Jeder Fall ist sehr individuell und deshalb sollte man nicht vor individuellen Lösungen zurückschrecken. Jungen Paaren rate ich, einerseits bei der Familienplanung sehr viel konkreter und konsequenter die Vereinbarkeit von Karriere, Hausarbeit und Kinderbetreuung zu klären. Andererseits empfehle ich, sich nach Rollenmodellen umzusehen und nachzufragen, wie die guten Lösungen auch im Austausch mit den Arbeitgebern zustande gekommen sind.

Unsere Kinder brauchen Vorbilder, gerade auch ausserhalb der eigenen Familie. Diese sollten wir finden und besprechen. Das ermutigt Kinder sich die eigene Zukunft mit ihren möglicherweise viel konsequenteren Vorstellungen von Gleichstellung zu gestalten.

10 Jahre Advance, unterwegs mit der Mission «Geschlechtergleichstellung und Diversität in den Kadern der Schweizer Wirtschaft»: Wie lautet Ihr Wunsch für Fortschritt in Sachen Geschlechter-Balance für die nächsten zehn Jahre? Und wie sehen Sie die Rolle von Führungspersonen auf dieser Reise?

Ich hoffe, dass für meine Tochter und meine beiden Söhne in 10 Jahren echte Gleichstellung in ihrem Arbeits- und Privatleben selbstverständlich sein wird.

Als Führungsperson und Arbeitgeber möchte ich günstige Rahmenbedingungen schaffen, ambitionierte Ziele festlegen und mich daran messen lassen. Darüber hinaus gilt es, mit Neugier strukturelle aber auch individuell wirksame Lösungen zu finden und positive Rollenmodelle zu fördern. Und natürlich kann es sicherlich nicht schaden, die eigenen Denk- und Handlungsmuster kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu korrigieren.

Wie viel Ihrer Zeit investieren Sie im Haushalt?

Ich habe für diese Frage meine Frau um ihre Einschätzung gebeten. Sie war diplomatisch mit der Aussage, dass ich qualitative Zeit mit unseren drei Kindern verbringe und am liebsten mithelfe, wenn es Werkzeug braucht.

In der Realität leiste ich einen viel kleineren Beitrag, auch der Tatsache geschuldet, dass wir ein ungleiches berufliches Arbeitspensum bewältigen. Meine Wortwahl, welche ich bei vielen männlichen Lebenspartnern höre, macht es aber schon klar: Der Mann «hilft». Das sagt eigentlich schon fast alles über unser Rollenbild …

SWISSCARD HAT SICH FÜR DIE «ADVANCINE» VON ESTHER LÖFFEL «FREE YOURSELF – BE YOURSELF» ENTSCHIEDEN

Partnerfirmen der Ausstellung konnten im Rahmen ihres Sponsorings auch eine «Advancine» wählen, die nach der Ausstellung am Firmensitz Mitarbeiter=innen, Führungspersonen und Kund=innen weiterhin inspiriert.

Entdecke das Werk «free yourself – be yourself» von Esther Löffel!

«free yourself – be yourself»

im Gespräch mit swisscard aecs

Wie hängen Geschlechtergleichstellung und Chancengleichheit mit dem Erfolg Ihrer Firma zusammen?

Diverse Teams, die Talente mit unterschiedlichen Hintergründen, Erfahrungen und Wissen umfassen, können ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. Gemäss Studien ist ein 30 Prozent-Anteil an Frauen (oder Männern) ein Schwellwert, um ein gut durchmischtes (diverses) Team zu bilden.

Bei Swisscard geht es darum, bewusst unterschiedliche Menschen zu rekrutieren und diverse Teams zusammenzustellen, welche die Bedürfnisse unserer ebenfalls diversen Kundinnen und Kunden wirklich verstehen und reflektieren.

In gut gemanagten diversen Teams herrscht ein gesunder Dissens. Dissens wiederum ist ein Treiber von Innovation. Und Innovation ist das, was wir als Unternehmen brauchen, um im Markt nachhaltig zu bestehen und um weiterhin an der Spitze mithalten zu können.

Was sind Ihre Erfolgreichsten Massnahmen, um die Geschlechterverteilung im Kader auszugleichen?

Ambitionierte Zielwerte
Mit der Einführung von KPIs (Kennzahlen) haben wir konkrete Ziele gesetzt und messen uns daran. D.h. unsere Geschäftsleitung hat sich zum Ziel gesetzt, den Frauenanteil in den Führungsstufen auf 40% zu entwickeln.

«We Pay Fair»-Label der Universität St. Gallen
Mit einer Lohnanalyse haben wir die Lohngleichheit im Unternehmen überprüfen lassen und mit dem Label «We Pay Fair» die Bestätigung erhalten, dass Swisscard als attraktive Arbeitgeberin auf echte Chancengleichheit setzt. Das «We Pay Fair»-Label der Universität St. Gallen (HSG) zeichnet Unternehmen aus, die gemäss dem Lohngleichheitsinstrument des Bundes (Logib) Lohngleichheit einhalten. Weitere Infos dazu gibt es hier: Lohnanalyse – Universität St.Gallen (we-pay-fair.ch)

«Swisscard Female Network»
Mit der Gründung unseres «Swisscard Female Networks» haben wir intern eine Community-Plattform für Mitarbeiterinnen auf allen Führungsstufen und in allen Altersklassen geschaffen. Die Teilnehmerinnen profitieren vom Austausch untereinander, von den Erfahrungen der Kolleginnen und von gegenseitiger Unterstützung z.B. in Form von Coaching. Regelmässig tauschen wir uns auch mit externen Firmen aus, die uns jeweils ihr Diversity Programm näherbringen.

Weshalb hat sich swisscard für das Kunstwerk «free yourself – be yourself» entschieden? Welche Botschaft möchte swisscard damit gegenüber Mitarbeitenden, Führungspersonen und Kund=innen vermitteln?

Die Botschaft von Esther Löffel «free yourself – be yourself» spricht uns an, weil sie perfekt zu zwei unserer Unternehmenswerte passt: «neugierig» und «empowered». Es ist die Aufforderung, das eigene Netz, welches einen bedeckt, zu erkennen und sich daraus zu befreien – also selbst aktiv zu werden, aufzubrechen und nicht «abzuwarten», bis etwas passiert.

Das bedeutet, eingefahrene Rollenbilder neugierig zu hinterfragen, warum es nicht auch anders geht – kann man diese überwinden und trotzdem sich selbst bleiben, ohne Angst davor zu haben, nicht zum Team (oder in die Gesellschaft) zu passen? Denn nur so werden Gleich=stellung und Inklusion wirklich gelebt.

Mit der Farbe Gold wird diese Einzigartigkeit stellvertretend für jede Frau und jede Person unterstrichen.

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