Schneider Electric_DE - We advance

«Ich bin überzeugt, dass die wahre Stärke in jedem Unternehmen in den Händen von kompetenten Teams liegt, die gleichberechtigt und integrativ sind und danach streben, gemeinsam zu lernen und Dinge zu verändern.»

Tanja Vainio, Country President Schneider Electric Schweiz

Englische Version

Interview mit Tanja vainio

«Stronger when equal» besagt sinngemäss: Gleichstellung macht uns alle stärker. Was bedeutet das für Sie persönlich?

Kurz gesagt bedeutet es für mich, voneinander zu lernen. Je vielfältiger ein Team ist, desto stärker ist es meist auch. Egal wer ein Team leitet, eine einzelne Person kann niemals alles wissen, niemals alle Aufgaben allein bewältigen und so letzten Endes auch niemals alles alleine in Ordnung bringen. Als Team kann man sich jedoch ideal ergänzen. Denn indem die vielfältigen Erfahrungswerte der Teammitglieder gebündelt werden, eröffnen sich häufig ganz neue Potenziale.

Die heutige Zeit ist geprägt von Veränderungen und Ungewissheiten. Der Status Quo hält häufig nicht sehr lange an. Umso wichtiger sind starke Teams, die sich solch ungewissen Situationen mit geballter Kompetenz und vielfältigen Qualitäten entgegenstellen. Ich bin überzeugt, dass die wahre Stärke in jedem Unternehmen in den Händen von kompetenten Teams liegt, die gleichberechtigt und integrativ sind und danach streben, gemeinsam zu lernen und Dinge zu verändern.

Welchen Rat für das Schaffen eines integrativen und vielfältigen Arbeitsumfelds hätten Sie als junge CEO gut gebrauchen können?

Gleichberechtigung und ein fairer Umgang miteinander sind absolut keine Selbstverständlichkeit. Es braucht eine gewisse Kultur des gegenseitigen Aufeinander-Achtens. Denn es ist wichtig, sensibel für bestimmte Themen zu bleiben und sich bestimmte Sachverhalte oder Missstände bewusst machen zu können. Nur so erkennen wir systematische Schwächen und können verborgenes Potenzial entdecken.

Sich über Themen wie Gleichstellung und Integration Gedanken zu machen und alle Mitarbeitenden dafür zu sensibilisieren, ist in meinen Augen eine permanente Aufgabe. Ich hatte das grosse Glück, Mentoren zu haben, die mich während meiner gesamten Laufbahn unterstützt haben. In diesem Zusammenhang ist mir auch ein Ratschlag meines ersten Mentors im Kopf geblieben: «Nur im Wörterbuch steht Erfolg vor Fleiss». Er lässt sich sehr gut auf die Schaffung eines vielfältigen und integrativen Arbeitsumfeldes übertragen.

«Vielfalt und Integration sind nicht nur in Bezug auf das Geschlecht, sondern in jeglicher Hinsicht essenzielle Eckpfeiler für den Erfolg, sei es in Unternehmen oder in der Gesellschaft. Sie fördern nicht nur Innovationen, sondern steigern auch die Resilienz.»

Was geben Sie jungen Leuten mit auf den Weg, wenn sie sich beruflich verwirklichen und gleichzeitig auch eine Familie haben wollen? Wie sollten wir Kinder heute für eine gleichgestellte Zukunft erziehen?

Ich bin der Meinung, dass alles möglich ist! Als Mutter von drei Kindern muss ich meine Arbeit und die Familie ständig unter einen Hut bringen. Doch auch wenn dies manchmal eine wirklich herausfordernde Aufgabe sein kann, ist sie definitiv sehr erfüllend und lohnenswert.

Es ist wichtig, sich einzugestehen, dass man manchmal Unterstützung benötigt und diese auch zulässt, denn niemand kann immer alles allein schaffen. Solch eine Unterstützung kann ganz unterschiedlich aussehen: Durch die Eltern, der Partner, der Partnerin, Freunde, eine Nanny oder auch durch die Unterstützung des Arbeitgebers. Ich sage immer «Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.» Einer der wichtigsten Faktoren ist für mich jedoch mein Partner, der mich bei der Verfolgung meiner beruflichen Ziele unterstützt und mir jederzeit den Rücken stärkt.

Ich würde mir wünschen, dass die Gesellschaft ihre Kinder gleichberechtigt erzieht, sodass sie sorglos ihren eigenen Vorlieben nachgehen können. Eine meiner Töchter wollte beispielsweise nie Röcke oder mädchenhafte Kleidung tragen und hat alle ihre Sachen in der Jungenabteilung gekauft, bis sie 13 war. Warum sollte ein Mädchen auch nicht ein «Star Trek» Shirt tragen dürfen?

10 Jahre Advance, unterwegs mit der Mission «Geschlechtergleichstellung und Diversität in den Kadern der Schweizer Wirtschaft»: Wie lautet Ihr Wunsch für Fortschritt in Sachen Geschlechter-Balance für die nächsten zehn Jahre? Und wie sehen Sie die Rolle von Führungspersonen auf dieser Reise?

Vielfalt und Integration sind nicht nur in Bezug auf das Geschlecht, sondern in jeglicher Hinsicht essenzielle Eckpfeiler für den Erfolg, sei es in Unternehmen oder in der Gesellschaft. Sie fördern nicht nur Innovationen, sondern steigern auch die Resilienz. Ich setze mich persönlich dafür ein, dass der Fortschritt in der Schweiz auch in den nächsten 10 Jahren beschleunigt wird. In meinem Unternehmensbereich, nämlich der Technologiebranche, brauchen wir Innovationen mehr denn je!

Leider fehlt es in vielen Ingenieurschulen schon heute an Schülerinnen. Eine Tatsache, die ich sehr alarmierend finde. Unser Unternehmen arbeitet bereits eng mit verschiedenen Grundschulen zusammen. Dort versuchen wir Mädchen und Jungen für Technik zu begeistern und versuchen ihnen aufzuzeigen, wie sie eine bessere und nachhaltigere Zukunft mit solcher Technik entwickeln können. Das ist viel inspirierender als grundlegende mathematische Algorithmen!

Wie viel Ihrer Zeit investieren Sie im Haushalt? Wenn Sie eine Familie haben oder in Partnerschaft leben, ist diese Arbeit gleichermassen aufgeteilt? Was ist Ihre Lieblings-Haushaltsarbeit?

Ehrlich gesagt investiere ich nicht wirklich viel Zeit in den Haushalt. Glücklicherweise habe ich im Laufe der letzten Jahre gelernt, dabei auch kein schlechtes Gewissen mehr zu haben. Wie bereits erwähnt, bin ich mir bewusst, dass wir keine Superfrauen oder Supermänner sind und jeder von uns Unterstützung benötigt – so beispielsweise auch bei der Hausarbeit. Glücklicherweise ist mein Mann mir dabei eine grosse Hilfe und auch meine Kinder unterstützen mich hin und wieder.

Anstelle der Hausarbeit geniesse ich meine knapp bemessene Freizeit lieber mit meiner Familie. Ich backe und koche sehr gerne – das bringt uns an den Wochenenden immer zusammen. Mein Mann und meine Kinder sind für mich das grösste Glück und stehen am Ende des Tages über allem anderen.

Schneider electric HAT SICH FÜR DIE «ADVANCINE» «DIE EIGENE GLÄSERNE DECKE DURCHBRECHEN» ENTSCHIEDEN

Partnerfirmen der Ausstellung konnten im Rahmen ihres Sponsorings auch eine «Advancine» wählen, die nach der Ausstellung am Firmensitz Mitarbeiter=innen, Führungspersonen und Kund=innen weiterhin inspiriert.

Entdecke die «Advancine» von Margaret Zimmermann MAZIM!

«Die eigene gläserne Decke durchbrechen»

im Gespräch mit schneider electric

Wie hängen Geschlechtergleichstellung und Chancengleichheit mit dem Erfolg Ihrer Firma zusammen?

Wir sind überzeugt, dass eine von Vielfalt geprägte Mitarbeiterstruktur ein Unternehmen stärkt und vorantreibt. Wir erleben tagtäglich, wie viel Mehrwert Diversität in unsere Teams bringt. Von einer grösseren Vielfalt an Führungsfähigkeiten, Ideen und Meinungen können wir nur lernen und profitieren. Als innovatives Technologieunternehmen sind wir auf diese Erfolgsfaktoren angewiesen! Daher haben wir 2006 bereits die erste Diversity Policy eingeführt und unser Engagement für Diversität und Inklusion seitdem kontinuierlich ausgebaut. Für uns sind dies integrale Bestandteile unserer Unternehmens-DNA.

Was sind Ihre Erfolgreichsten Massnahmen, um die Geschlechterverteilung im Kader auszugleichen?

Massnamen

  • Gegen den Gender Pay Gap gehen wir innerhalb unseres Konzerns konsequent vor – und zwar weltweit. Dazu führen wir jährlich kritische Analysen durch und ergreifen darauf basierend Massnahmen, um geschlechterbedingte Ungleichgewichte, etwa in puncto Bezahlung auszugleichen.
  • Auch für die Besetzung von Führungspositionen spielen entsprechende Erwägungen eine wichtige Rolle. So achten wir beispielsweise darauf, dass innerhalb unseres Führungsteams etwa 30 Prozent der Stellen durch Frauen besetzt sind.
  • Ebenfalls ist in unseren Trainingsprogrammen Gleichberechtigung ein wichtiges Thema. Da geht es dann etwa um inklusives Führungsverhalten, um das Mentoring von weiblichen Nachwuchs-Führungskräften oder die Bekämpfung von sogenannten «Hidden Biases». Damit möchten wir unsere Mitarbeitenden kontinuierlich für Fragen der Gender Equality sensibilisieren.

Weshalb hat sich schneider electric für die Advancine «die eigene gläserne decke durchbrechen» entschieden? Welche Botschaft(en) möchten sie damit GEGENÜBER MITARBEITENDEN, FÜHRUNGSKRÄFTEN UND KUND=INNEN VERMITTELN?

Die gläserne Decke ist nach wie vor allgegenwärtig. Leider werden auch heute noch viele Frauen im Laufe ihrer Karriere mit vielen sichtbaren und auch unsichtbaren Hürden konfrontiert. Wir als weltweiter Industriekonzern sind uns in diesem Zusammenhang unserer Verantwortung bewusst und möchten die Gelegenheit nutzen, noch mal gezielt auf diese Herausforderungen aufmerksam zu machen. Es ist uns ein grosses Anliegen, Frauen entlang des gesamten Karrierepfades zu unterstützen und ihnen die bestmöglichen Erfolgschancen zu ermöglichen. Dazu sind neben einem tieferen Bewusstsein vor allem auch das Verständnis in der Gesellschaft zwingend nötig. Denn nur wenn wir die Herausforderungen gemeinsam angehen, können wir die gläserne Decke durchbrechen!

ENTDECKE WEITERE CEO-INTERVIEWS

Hier findest Du alle CEO-Interviews in der Übersicht.

Welche Aussagen machen dir persönlich Eindruck?

CEO-Interviews

HIER FINDEST DU ALLE KUNSTWERKE

Lass dich von weiteren «Advancines» inspirieren!

Übersicht Kunstwerke

Zurück zur Homepage