Die Post-Postfinance - We advance

«Ich ermutige junge Menschen dazu, sich bei der Gründung einer Familie partnerschaftlich damit auseinanderzusetzen, wie die Verantwortung in Beruf und Familie aufgeteilt werden soll.»

Valérie Schelker, Leiterin Personal Schweizerische Post

Interview mit Valérie schelker

«Stronger when equal» besagt sinngemäss: Gleichstellung macht uns alle stärker. Was bedeutet das für Sie persönlich?

Gleichstellung bedeutet für mich: Gleiche Rahmenbedingungen und damit auch gleiche Chancen, das eigene Potenzial optimal zu entfalten. Lohngleichheit und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sind zentrale Rahmenbedingungen, damit das gelingt. Dafür setze ich mich ein.

Gleichstellung bedeutet nicht, alles über den gleichen Kamm zu scheren. Die Stärke der Gleichstellung entsteht für mich aus der Vielfalt, indem wir diese erkennen und nutzen.

Welchen Rat für das Schaffen eines integrativen und vielfältigen Arbeitsumfelds hätten Sie als junge Führungskraft gut gebrauchen können?

Ein vielfältiges und integratives Arbeitsumfeld entsteht weniger über gute Ratschläge, sondern in erster Linie über die konkrete Zusammenarbeit. Es müssen alle im Team vom Nutzen der Vielfalt überzeugt sein und dafür am gleichen Strick ziehen. 2017, bei meinem Start als Leiterin Personal im Konzern Post, war Vielfalt und Inklusion bereits ein wichtiges Thema. Es war aber in erster Linie als HR-Thema positioniert.

Heute steht es für die Konzernleitung der Post ganz oben auf der Agenda, weil der Impact auf den Unternehmenserfolg unbestritten ist: Gut durchmischte Teams sind erfolgreicher und innovativer, weil sie von Anfang an unterschiedliche Perspektiven einbeziehen und so die Vielfalt der Kundenbedürfnisse besser abbilden. Und schliesslich haben Unternehmen, die Vielfalt wertschätzen und fördern, in Zeiten des Fachkräftemangels bessere Karten auf dem Arbeitsmarkt.

«Meine Erwartung ist, dass Frauen in den Geschäftsleitungen und in Führungsfunktionen paritätisch vertreten sind und es dazu nicht nochmal 100 Jahre braucht.»

Was geben Sie jungen Leuten mit auf den Weg, wenn sie sich beruflich verwirklichen und gleichzeitig auch eine Familie haben wollen? Wie sollten wir Kinder heute für eine gleichgestellte Zukunft erziehen?

Die Realität in der Schweiz ist nach wie vor, dass Frauen mit Kindern in tiefen Pensen arbeiten. Sie erleben dadurch oft früh einen Knick in ihrer beruflichen Entwicklung und leben die traditionelle Rollenverteilung wiederum ihren Kindern vor.

Ich ermutige junge Menschen dazu, sich bei der Gründung einer Familie partnerschaftlich damit auseinanderzusetzen, wie die Verantwortung in Beruf und Familie aufgeteilt werden soll. Zwei Pensen von 80 Prozent ergeben gleich viel wie ein Pensum von 60 Prozent und ein Pensum von 100 Prozent. Diese Lösung ermöglicht es beiden Partnern gleichermassen, am beruflichen Leben teilzuhaben und sich zu entwickeln.

Ich empfehle auch neue Arbeitsmodelle wie z.B. Top-Sharing in Führungspersonen. Wir haben bei der Post heute bereits rund 70 Top-Sharing-Duos, die sich die Verantwortung teilen. Damit machen wir sehr gute Erfahrungen.

10 Jahre Advance, unterwegs mit der Mission «Geschlechtergleichstellung und Diversität in den Kadern der Schweizer Wirtschaft»: Wie lautet Ihr Wunsch für Fortschritt in Sachen Geschlechter-Balance für die nächsten zehn Jahre? Und wie sehen Sie die Rolle von Führungspersonen auf dieser Reise?

Verschiedene Studien zeigen, dass die Schweizer Firmen zwar aufholen und sich der Anteil Frauen in den Geschäftsleitungen in den letzten Jahren erhöht hat – auf ein Niveau zwischen 19 und 24 Prozent. Im internationalen Vergleich steht die Schweiz aber immer noch nicht so gut da. Bei der Post beträgt der Anteil Frauen im obersten Kader 22 Prozent bei insgesamt 42 Prozent Frauen in der gesamten Belegschaft. Da geht noch was!

Meine Erwartung ist, dass Frauen in den Geschäftsleitungen und in Führungsfunktionen paritätisch vertreten sind und es dazu nicht nochmal 100 Jahre braucht. Wir haben uns deshalb bei der Post Ziele gesetzt und engagieren uns für gute Rahmenbedingungen. Wir fordern diese auch ein, zum Beispiel mit ausgewogenen Shortlists in der Rekrutierung, flexiblen Arbeitszeitmodellen, der Möglichkeit zu ortsunabhängigem Arbeiten oder durch die gezielte Ansprache von Frauen.

Wichtig und entscheidend ist letztlich das konkrete Verhalten im Alltag. Deshalb investieren wir in die Sensibilisierung und Entwicklung der Führungspersonen. Sie sind der wichtigste Hebel in der Gestaltung von Organisation und Führung.

Wie viel Ihrer Zeit investieren Sie in den Haushalt und welche ist ihre Lieblingsaufgabe?

Mein Partner und ich führen separate Haushalte. Er ist für seinen Haushalt verantwortlich, ich für meinen – und natürlich kümmern wir uns gemeinsam darum.

Ich wohne gerne schön und weiss, wieviel ein Haushalt zu tun gibt. In meiner aktuellen beruflichen Situation habe ich allerdings oft wenig Zeit dafür, deshalb hole ich mir dafür auch externe Unterstützung. Meine Lieblings-Haushaltsarbeit ist Kochen und die Arbeit im Garten bereitet mir Freude.

die Post und postfinance HAben SICH gemeinsam FÜR DIE «ADVANCINE» «superheldinnen des alltags» VON Isabelle Friedmann ENTSCHIEDEN

Partnerfirmen der Ausstellung konnten im Rahmen ihres Sponsorings auch eine «Advancine» wählen, die nach der Ausstellung am Firmensitz Mitarbeiter=innen, Führungspersonen und Kund=innen weiterhin inspiriert.

Entdecke das Werk «Superheldinnen des Alltags» von Isabelle Friedmann!

Kunstwerk «Superheldinnen des Alltags»

Erfahre mehr über diese «Advancine» im Interview mit der Künstlerin!

Zum Interview

GESCHLECHTERGLEICHSTELLUNG bei der Post und Postfinance

Wie hängen Geschlechtergleichstellung und Chancengleichheit mit dem Erfolg Ihrer Firma zusammen?

Bei der Post und PostFinance sind wir davon überzeugt, dass eine vielfältige Belegschaft verschiedene Denkweisen, Perspektiven und Ideen zusammenbringt und damit den nötigen Nährboden für Innovation, Austausch und Kreativität bildet – eine Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg. Je grösser die Vielfalt in den Teams, desto besser gelingt es uns, die Bedürfnisse der vielfältigen Bevölkerung zu verstehen und in Produkte und Dienstleistungen «übersetzen».

Was sind Ihre Erfolgreichsten Massnahmen, um die Geschlechterverteilung im Kader auszugleichen?

initiativen & massnahmen

  • Erstens: Verantwortlichkeiten und Ziele für das Thema Vielfalt und Inklusion sind bei der Post und PostFinance klar definiert und die Konzernleitung bekennt sich klar dazu.
  • Zweitens: Bei der Rekrutierung achten wir darauf, dass sich beide Geschlechter angesprochen fühlen und die gleichen Chancen haben.
  • Drittens: Die Anstellungsbedingungen gestalten wir so, dass alle Mitarbeitenden – unabhängig vom Geschlecht – Beruf, Familie und Freizeit unter einen Hut bringen können.
  • Im folgenden Video erläutert Valérie Schelker, Leiterin Personal, im Gespräch mit Alexander Fleischer, Leiter Kommunikation, mit welchen Initiativen und Massnahmen die Post das Thema Geschlechterverteilung angeht und in welchem Kontext wir uns bewegen.

Weshalb haben sich die Post und postfinance für die «ADVANCINE» «superheldinnen des alltags» entschieden? Welche Botschaft wollen Sie damit gegenüber Mitarbeitenden, Führungspersonen und Kund=innen vermitteln?

Das Werk «Super-Heldinnen des Alltags» von Isabelle Friedmann trägt verschiedene Arbeitskleidungen und zeigt so, in wie vielen verschiedenen Berufen und Branchen Frauen von essentieller Bedeutung sind. Im Post-Konzern gibt es über 100 Berufe!

Post- und PostFinance-Mitarbeiter=innen sind sogar symbolisch mit dem gelben Hemdkragen im Kunstwerk vertreten. Sie leisten täglich einen unverzichtbaren Beitrag zur Grundversorgung der Schweiz. Dass wir dies nun mit dem Kunstwerk sichtbar machen und feiern können, ist grossartig. Deshalb haben wir uns für diese «Advancine» entschieden.

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