Whitepaper 1-2022: Steuern wir
in richtung Gleichstellung?
Advance ist es ein grosses Anliegen, dass hochqualifizierte Frauen in der Schweiz nicht aufgrund von falschen Anreizen aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Einer dieser Anreize ist zum Beispiel das Besteuerungssystem.
Für eine Gesellschaft, die auf Gleichstellung basiert, kommt ein diskriminierendes Steuersystem nicht mehr in Frage. Vor diesem Hintergrund analysierte die Arbeitsgruppe ‘A-Team’ bei Advance die Implikationen des heutigen Systems auf die Entwicklung von Geschlechtervielfalt in der Schweizer Wirtschaft. Ein Blick ins Ausland zeigt dabei, wie sich die zivilstandsunabhängige Individualbesteuerung positiv auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen ausgewirkt hat.
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Das wichtigste auf einen blick
Die Schweizer Wirtschaft braucht Frauen, insbesondere aufgrund des steigenden Fachkräftemangels. Vor allem im Kader sind sie stark nachgefragt.
Gravierende Kluft bei der Erwerbsbeteiligung
Teilzeit-Weltmeisterinnen
NEGATIVER EFFEKT DER “Heiratsstrafe”
Richtige anreize fördern chancengleichheit
- Die Schweiz verfügt mit ihrem hohen Bildungsgrad über einen grossen Pool an hochqualifizierten Frauen. Im Alter der Familiengründung verlassen aber viele den Arbeitsmarkt oder reduzieren ihre berufliche Tätigkeit. Die meisten von ihnen kehren nie wieder vollständig zurück.
- Die Schweizerinnen sind Weltmeisterinnen, wenn es um Teilzeitarbeit geht. Sie entscheiden sich oft für tiefe bis sehr tiefe Pensen und stocken diese auch mit zunehmendem Alter der Kinder nicht wieder auf. Wer dem Arbeitsmarkt jedoch lange fernbleibt, hat kaum Karrierechancen.
- Das heutige Steuersystem beeinflusst mit seiner «Heiratsstrafe» den Entscheid zum Wiedereinstieg (oder zur Erhöhung des Pensums) von Frauen in der Schweiz – meist zuungunsten von Karriere. Für Advance kommt dies einer Verschwendung von Talenten und Ressourcen gleich. Die heutige Besteuerung benachteiligt verheiratete Paare, wenn beide berufstätig sind: Das tiefere Zweiteinkommen wird häufig zu einem grossen Teil von der Progression aufgefressen.
- Ein zeitgemässes Steuersystem mit den richtigen Anreizen kann die Teilnahme von Frauen am Arbeitsmarkt positiv beeinflussen und ist deshalb ein wichtiger Schritt für Gleichstellung wie auch zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in vielen Schweizer Wirtschaftszweigen.
STellen wir die weichen jetzt richtig
Wollen wir das ungenutzte Potential der Frauen auf dem Arbeitsmarkt ausschöpfen? Wollen wir gleiche Karrierechancen für alle Geschlechter gewähren? Und wollen wir die finanzielle Eigenständigkeit von Frauen fördern? Dann braucht es eine Veränderung des Steuersystems.
In diesem Advance-Whitepaper finden Sie ein schlüssiges Argumentarium inklusive Rechenbeispiele und Darlegung der positiven Auswirkungen eines Steuersystemwechsels im Ausland.
Wir freuen uns, wenn Sie dieses Whitepaper teilen. Bei Fragen oder Rückmeldungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie dazu bitte Sabrina Durante: sabrina.durante@weadvance.ch
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VolksInitiative individualbesteuerung
Der Verein Individualbesteuerung lancierte im März 2021 die Volksinitiative “Für eine zivilstandsunabhängige Individualbesteuerung”. Ausserdem hat sich der Bundesrat im Mai 2022 zu den Eckwerten einer künftigen Individualbesteuerung ausgesprochen. Weitere Informationen sowie Unterschriftenbögen zur Unterstützung der Volksinitiative finden Sie auf der Website des Initiativkomitees.
Initiative Individualbesteuerung
“Das heutige Steuersystem zementiert alte Rollenmodelle. Dies trägt dazu bei, dass der Schweizer Arbeitsmarkt zu viele hochqualifizierte Frauen verliert. Setzen wir deshalb auch bei den Steuern die Anreize richtig: für eine gleichberechtigte Erwerbsbeteiligung von Mann und Frau.”
Zeit für einen paradigmenwechsel
#gleichberechtigung
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