Als kleines Mädchen wollte ich unbedingt Astronautin werden. Eine Idee, die sicher vom damaligen Hype rund um die Apollo-Missionen befeuert wurde. Allerdings hatte diese Phantasterei weniger mit Karrierevorstellungen als vielmehr mit kleinkindlichem Übermut zu tun. Deshalb entwickelte sich meine Karriere, um dieses ungeliebte Wort überhaupt zu verwenden, nicht in abgehobenen Sphären, sondern ganz bodenständig und stets Schrittchen für Schrittchen.

Es scheint auch im Jahr 2021 keine Selbstverständlichkeit zu sein, dass Frauen an der Spitze eines Unternehmens stehen. Auf meine eigene Laufbahn bezogen, habe ich jedoch kaum Aha-Momente erlebt, in denen ich das Gefühl hatte, als Frau benachteiligt zu werden. Ich habe immer auf meine innere Stimme gehört und stets Herausforderungen gesucht, die für mich sinnbringend sind. Ich habe mich also nicht auf fixe Ideen und Karriereschritte festgelegt.

Eine wichtige Erkenntnis war und ist, dass man – unabhängig vom Geschlecht – nicht darauf warten darf, «gefördert zu werden». Man muss das Heft selbst in die Hand nehmen. Wenn mich jeweils Aufgaben gereizt haben, habe ich mich immer aktiv darum bemüht.

Selbstbewusst authentisch bleiben, von seinen eigenen Fähigkeiten überzeugt sein und beharrlich seine Ziele verfolgen. All das funktioniert jedoch nur, wenn man ehrlich gegenüber sich selbst ist.